TAGESBEMERKUNGEN 15.10.2019: Die Anwendung drastischer Tu-Wörter auf das Arbeitsamt

„Die Anwendung drastischer Tu-Wörter aufs Arbeitsamt“

Quelle: Eigensinn

Goethe liess ein beliebtes drastisches Tu-Wort lieber den Götz von Berlichingen sagen als selber mit der Anwedung für die Nachwelt zitierbar gemacht zu werden. Die Forderung ist bekannt und zählt zu den häufigsten genutzten Redewendungen der deutschen Sprache. Auf das Arbeitsamt fallen auch dem Frömmsten, dem es laut Friedrich Schiller nicht vergönnt ist, im Frieden zu leben, weil es den politischen Vorgebern der Ämter nicht gefällt, weitere sprachliche Anwendungen von Verben im Imperfekt ein. Zum Beispiel der Wunsch, die gerollten Elemente eines Greiforgans auf ein zur Nahrungsaufnahme und Sprechakte durchzuführen dienendes Organ eines Sachbearbeiters zu applizieren, wenn der zugrundeliegende Akt eine Schikane ist. Die Metamorphose des Gedankens zur Tat ist noch im Moment der Tat verständlich, aber schon nach Eintritt der Metamorphose als Fehler erkennbar. Goethe fand seinen Stellvertreter, der den Ball ins Tor schoß, den Goethe selbst nicht traf. Wen haben wir, und was tun wir dem Stellvertreter an, wenn der anstelle unserer Vernunft im Affekt handelt? Wir werden also keinen Stellvertreter finden, der unsere Affekte ausführt. Daher müssen wir unsere Affekte beherrschen, auch wenn wir dann der Strafverfolgung die Grundlage ihres Tätigwerdens ad obsoletum geführt haben, indem ihre Grundannahme von der Affektivität als Motiv strafbaren Handelns nicht mehr zutrifft, dann hat der Geist über die Gewalt gewonnen

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