FEUILLETON-ZEITGEIST “Der neue Kalte Krieg” (update)

FEUILLETON-ZEITGEIST

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„Der neue Kalte Krieg“

„Der Neue Kalte Krieg“ ist in aller Munde und Titel einer Dokumentation des Fernsehkanals ZDF info. In „Der neue kalte Krieg. Mehr Atomwaffen für Europa“ reden Generäle, Politikwissenschaftler und der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz über das Undenkbare: Die atomare Wiederbewaffnung Deutschlands auch unter deutscher Einsatzbefugnis.

Der genannte Film -hier der Link dorthin- soll wohl schon im Januar gezeigt worden sein.

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/der-neue-kalte-krieg-mehr-atomwaffen-fuer-europa-104.html

Der Duktus hat sich gehalten: Russland will den Westen angreifen wie die Krim. Darum war der Krimkrieg nur die Ankündigung der Zukunft Europas. Und deshalb müsse die NATO bereit und in der Lage sein, den potentiellen Aggressor von seinem Zugriff auf die neoliberale Freiheit der europäischen Wirtschaft im Konzert des globalen Kapitalismus im Schach zu halten – notfalls mit der gesamten militärtätigen Bündnismacht der NATO. Ein Großmanöver in Norwegen hat Russland nicht dazu provoziert, die NATO zum geplanten Seitenausfallschritt von der baltisch-skandinavischen Übungsfront auf das reale vorgesehene Gefechtsfeld Russland zu ermutigen. Darum probiert sie am 9. Mai etwas Neues: Wie lange braucht sie, um eine Kriegsgrundprovokation mit Cyberwaffen zu konstruieren und dann die politische und völkerrechtliche Erlaubnis zur Vernichtung Russlands einzuholen? Am 15. Mai will sie dann Bescheid wissen, ob sie Russland besiegen kann.

Spiegel-Online vom Samstag, 04.05.2019

Dem Spiegel zufolge soll das Manöver CMX heißen: „Crisis Management Exercise“. Wenn die Übung dann am 15. Mai beendet ist, hat die Politik noch 5 Wochen Zeit, um zu bedenken, ob sie tatsächlich den 77.Jahrestag eines Kriegsbeginns gegen den Lieblingsfeind des Westens mit einem neuerlichen Angriff auf Russland am 22. Juni begehen will.

Wer aber wirklich Krisen zu lösen gedenkt. der möge beachten, dass man immer nur Völker bestraft, wenn man politische Führungen mit Sanktionen belegen will. Wenn es aber das Wesen politischer Führungen ist, kriminell, korrupt oder karrieregeil die Menschen an der Basis des gesellschaftlichen Wohles zu missachten, dann hilft wohl nur noch, dass man Stadtgenossenschaften zur Basis des Staatsaufbaus macht. Und ansonsten eine Art sozialer Koexistenz zwischen Mafia und einachen Leuten schafft.

Der „Norkurier“, dessen Einzugsgebiet schon im vorigen Kalten Krieg waffenstarrend und kriegsflugzeugdurchlärmt war, kam nicht auch nicht umhin, den Wellenschlag der Militärübungen vor der eigenen Haustür wahrzunehmen. Damals waren es „die Russen“, die hier flogen und das sozialistische Lager „gegen den imperialistischen Klassenfeind“ verteidigten. Heute sind es „die Russen“, gegen die sich die NATO vom Boden der ehemlaigen DDR und des zumeist polnischen Ostblocks erhebt. So schreibt der Nordkurier, dass bei Pasewalk Autofahrer wegen Militärbewegung auf den Straßen anhalten mussten „und irritiert fragten, was das doll“. So dumm kann aber kein Ostdeutscher sein, um nicht zu wissen, was das soll. In Verbindung mit „Die NATO prüft den Ernstfall – der Gegner dürfte klar sein“ läßt sie ja den Russen keine Illusion darüber, dass der Jahrestag des Sieges über den Faschismus vom 9. Mai 1945 die letzte russische Feier ihrer Art sein soll. Am 8. Mai 2019 waren schon mal Ballergeräusche am Himmel über Neutrelitz zu hören. Und es waren nicht die Russen.

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