Die politische Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, dass sich viele Bürger nicht mehr von den Politikern verstanden fühlen und auch nicht glauben, dass sich durch Einsicht etwas ändert.
Weil kritische Leserbriefe von der Tagespresse oft nicht mehr veröffentlicht werden, wächst die Zuwendung zum Internet – in der Hoffnung – auf eine breite Leserschaft.
Weil ich auch zunehmend einer “Zensur” zum Opfer falle; Beiträge nicht – oder verfälscht – gebracht werden, zu kritische Fotos ausgetauscht werden, wende ich mich zunehmend von der Presse ab.
Mir ist es egal, ob einem übereifrigen Chefredakteur die Meinungsfreiheit nicht passt, oder ob es von “ganz oben” eine Anweisung gibt – für mich ist bedrückend, dieser Entwicklung ausgeliefert zu sein.
Ich bin nicht 78 Jahre alt geworden, um noch einmal so bevormundet zu werden, wie es in der DDR an der Tagesordnung war.
Ich habe seit 1966 meine Zulassung als Journalist – und werde das, was einen ehrlichen Journalismus kennzeichnet, stets beherzigen. Eine ehrliche Widergabe der Wirklichkeit in Wort & Bild – ohne Ansehen der Person oder einer Gefälligkeit zu berichten. Bei diesen Reportagen fiel mir auf, dass (zu) viele Bürger
besorgt sind, wenn sie ihre Meinung zu einem kritischen Problem sagen sollen, die dann veröffentlicht wird.
Zwei Drittel von ihnen können nicht über ihren Schatten springen,- sie sind besorgt, dass ihnen daraus Nachteile erwachsen! Ich halte diese Tatsache für Besorgnis erregend – weil uns offiziell aufoktruyiert wird, dass die Demokratie stets beachtet wird. Meine Erfahrung sagt mir; “beachtet ja – geachtet nein.” Die alten (und) neuen Ängste der Bürger haben ihre Ursachen.Sie sind nicht nur als Wähler verloren – sie werden latente Gegner der Demokratie, weil sie unter dieser real nicht existierenden Demokratie leiden. Sie suchen manchmal “rechts” der Mitte nach dem, der ihnen zeigt, “wo es lang geht ” und manche suchen Seelenverwandte im zeitgemässen Internet. Ich gehöre dazu, denn Verbesserungen und Wendepunkte werden nicht von gleich geschalteten Medien oder Lobbyisten der Politik geschaffen, sondern von klugen Kritikern und kontrovers denkenden und unbeqemen Menschen.